Für A.N. Whitehead besteht eine der zentralen Aufgaben der Philosophie in der „Kritik der Abstraktionen“. Eine der wirkmächtigsten Abstraktionen diagnostiziert er in der Aufspaltung der Natur in eine objektive und quantifizierbare Welt einerseits und eine subjektive und werthafte Welt andererseits, deren Überwindung wesentliches Ziel seiner philosophischen Kosmologie darstellt.
Nicht nur bei Whitehead selbst, sondern auch bei den empirischen Wissenschaften und der Theologie hat vor diesem Hintergrund in den letzten Jahrzehnten ein Prozess eingesetzt, der die klassische, dichotomische Unterteilung der Natur zu überwinden sucht und sich gleichzeitig als produktiv für die Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen und metaphysischen Problemen erweist, so etwa für eine Reihe von Debatten, die sich unter die Schlagwörter Mensch und Natur, Geist und Gehirn, Organismus und Umwelt, Gott und Welt oder Kausalität und Kreativität subsumieren lassen. Der Begriff der Natur fungiert dabei als gemeinsamer Fluchtpunkt, um zur Klärung eines breiten Spektrums an möglichen Fragestellungen beizutragen.
Vor diesem Hintergrund lädt die Deutsche Whitehead Gesellschaft zu einem call-for-papers ein. Interessierte werden gebeten, ein Abstract von nicht mehr als 300 Wörtern sowie eine Kurzbiographie einzureichen. Abgabefrist ist der 15.08.2010.
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